Filmästhetik und Kindheit

Vermittlung

Die Forschung zu «Filmästhetik und Kindheit» berührt auch Fragen der Vermittlung: Filme bieten Erfahrungen und Bilder der Kindheit und thematisieren Prozesse der Bildung und Entwicklung. Kinder wachsen mit Filmen auf, die ihnen Bilder von Kindern und der Welt anbieten. Erwachsene werden durch Filmen mit der Erinnerung an die eigene Kindheit, ebenso wie mit ihrem Blick auf Kinder konfrontiert. Und nicht zuletzt zeigen Filme Kinder als Zuschauer, um über die Eigenarten des Mediums und die Filmerfahrung nachzudenken.
 
In Kooperationsprojekten mit Institutionen der Filmkultur werden einige dieser Fragen verfolgt, die verschiedene Zielgruppen (Kinder, Pädagogen, Kinogänger) ansprechen und (Recherche-)Ergebnisse, Fragestellungen, Materialien des Forschungsprojekts der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dazu gehören Workshops und Lehrerfortbildungen an verschiedenen Orten, das gemeinsam mit dem Österreichischen Filmmuseum entwickelte Vermittlungsprojekt Kind | Kino | Welt für Kinder und die für die Deutsche Kinemathek kuratierte Filmreihe Kindheiten Ost/West für Kinogänger.
 
Bisher wird die Reflexion von Film und Kindheit im deutschsprachigen Raum bestimmt durch filmpädagogische Praktiken und durch Produktions- und Auswertungsstrategien der Filmindustrie. Dies führt dazu, dass einerseits der Korpus an Filmen, der Kindern gezeigt wird, weitgehend eingeschränkt ist auf sogenannte Kinderfilme (häufig aus aktueller Produktion). Andererseits findet im filmwissenschaftlichen und cinephilen Kontext die grundlegende Dimension der Kindheit für die Filmästhetik und Filmgeschichte bisher wenig Beachtung. Die genannten Projekte sollen daher eine Brücke schlagen und neue Perspektiven auf die Beziehung von Kindheit und Film eröffnen.